Story Telling oder „Geschichten darüber erzählen, wie die Welt durch unser Handeln ein bisschen nachhaltiger wird“

Wer Menschen zu einem aktiven Tun und einem Einsatz gegen den Klimawandel bewegen will, erreicht dies nicht mit Appellen wie „man müsste weniger Fleisch essen“ oder „Flugreisen schaden dem Klima“. Und wenn diese Appelle noch mit Fakten wie „der Anteil der klimawirksamen Methan-Emissionen aus der Verdauung von Rindern betrug 2014 76,6%“ (Umweltbundesamt 2017 zu Daten aus der Land- und Forstwirtschaft) gepaart sind, dann erreicht man die Menschen nicht. Vielmehr „schalten sie ab“. Ich will nicht mit einer Botschaft konfrontiert werden, die unangenehm sein könnte, die mich beschämt, die mir gnadenlos den Spiegel vorhält, weil ich immer noch nicht genug für die Rettung des Klimas und die Umsetzung der Energiewende getan habe. An Wissen mangelt uns es nicht – über die unausweichlichen Bedrohungen, die die Klimaerwärmung mit sich bringen, über die Extremwetterereignisse und die Katastrophen, die an manchen Orten der Welt schon zur Tagesordnung gehören. Und dennoch handeln wir nicht entsprechend und konsequent. Wir haben kein Erkenntnisproblem, sondern vielmehr ein Umsetzungsproblem.

Geschichten können vielmehr als Appelle und Fakten: sie berühren und erzeugen in unseren Köpfen positiv besetzte Bilder. Geschichten zu erzählen, ist eine Form der Wissensvermittlung, bei der sowohl Sachebene und Gefühle ausgetauscht werden: wir erfahren nicht nur, was passiert, sondern können „mitfühlen“. Zudem werden Werte transportiert – oftmals in Form von „die Moral von dieser Geschichte ist …“. Geschichten können zu systemischem und kreativem Denken anregen. Beim Story Telling steht das Verstehen von Zusammenhängen, Bedeutungen und Sinn im Fokus. Sie regen an, eine eigene Meinung zu bilden. Die geistige Beteiligung und die Auseinandersetzung kann eine neue Qualität in der Kommunikation eröffnen.

Um eine gute Geschichte zu erzählen, muss die Aussage prägnant auf den Punkt gebracht werden. Wer den Kern der Geschichte nicht in wenigen Worten umreißen kann, der wird sich in der Handlung wohl verlieren. Heute, im digitalen Zeitalter, kann eine Geschichte über mehrere Medien erzählt werden. Die Filmproduktionsfirmen haben das längst erkannt. Für den ersten Teil der Trilogie „Hunger Games“ wurde eine eigene Online-Welt geschaffen. Die Fans konnten sich als Bürgerinnen und Bürger der Nation Panem eintragen und über einen Blog bekamen sie Infos über die neuesten Fashion Trends in der fiktiven Hauptstadt. Produkte verkauft man also heute mit guten Geschichten. Warum als nicht die auch die alternativen Modelle einer wachstumsunabhängigen Gesellschaft und die neuen Wege zu einem nachhaltigen Leben und Wirtschaften? Es geht also um Geschichten zu erzählen, wie die Welt durch unser Handeln ein wenig besser wird: Um mehr Bauch und Herz für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Oder wissenschaftlich ausgedrückt – es geht um eine narrative Nachhaltigkeitskommunikation.

Neu an dieser Methode ist eigentlich nichts. Mündliche Überlieferungen spielen in vielen Kulturen eine Rolle: schon unsere Ur-, Ur- Urvorfahren erzählten sich Geschichten am Feuer und haben ihr Wissen an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Alltag wurde schon immer vielfältig erlebt und kommuniziert: von Angesicht zu Angesicht, über Ort und Zeit hinweg in Mund-zu-Mund Erzählungen, als geschriebenes Wort, in Bildern, in Liedern, Musik etc.

Ein gutes Beispiel für eine „gute Geschichte“ ist der Film Tomorrow. Für ihren mitreißenden Dokumentarfilm reisten die Regisseure in zehn Länder auf unserem Planeten und suchten nach den Geschichten, die mit vielen Lösungsansätzen das Bild einer anderen Zukunft zeichnen. Der Film zeigt klar auf, dass aus einem Traum die Realität von morgen werden kann, sobald Menschen aktiv werden. Die Welt ist voller Lösungen – wir müssen sie nur gemeinsam suchen.

Wenn Sie erfahren wollen, was Winzerinnen, Storytelling und Nachhaltigkeit miteinander zu tun haben … dann folgenden Sie diesen Link http://www.narrata.de/narrata-erzahlt/was-winzerinnen-storytelling-und-nachhaltigkeit-miteinander-zu-tun-haben/

Auch wir arbeiten auf diesen Seiten mit dem Story Telling. Die Erfahrungen und Erkenntnisse, die wir in unserer dreijährigen Forschung gesammelt haben, wollen wir nicht (nur) als wissenschaftliche Fakten und Lernmaterialien aufbereiten. Wir wollen auch Geschichten erzählen, die motivieren, neue Wege zu gehen.