Wertschätzung: Danke sagen!

Anerkennung ist ein wichtiges Instrument, die Leistungen des Einzelnen in der Gemeinschaft wahrzunehmen, sichtbar zu machen und andere für ein Engagement zu motivieren und zu begeistern. Daher sollte eine Anerkennungskultur selbstverständlich sein, die jedem einzelnen, der seine Energie, Ideen, Zeit und vieles mehr einbringt, etwas zurück gibt.

Anerkennung kann durch verschiedene Formen der Würdigung, Wertschätzung und Auszeichnung über Möglichkeiten der Partizipation in Organisationen, Einrichtungen und Diensten bis hin zur Bereitstellung sachlicher, personeller und finanzieller Ressourcen zum Ausdruck gebracht werden. Innerhalb von Organisationen sollte Lob und Anerkennung für geleisteten Einsatz auf allen Ebenen stattfinden. Jeder Mensch fühlt sich durch ein Lob von außen bestätigt und motiviert, egal ob zwischen Chefetage und Mitarbeiterstamm oder einfach zwischen mehreren Beteiligten eines Teams an Ehrenamtlichen.

Die Enquete-Kommission des deutschen Bundestags „Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements“ hat der Anerkennungskultur in ihrem Bericht ein eigenes Kapitel gewidmet. Sie unterscheidet zwischen immateriellen bzw. ideellen, geldwerten und monetären Formen der Anerkennung.

Immaterielle Anerkennung

Zu den ideellen Formen zählen etwa Auszeichnungen und Ehrungen in Form von Medaillen, Plaketten, Ehrennadeln, Orden, Preisen u.Ä., aber auch Berichterstattung in den öffentlichen Medien, Ehrenmitgliedschaften, Dienstränge (z.B. Freiwillige Feuerwehr), Danksagungen wie das einfache Dankeschön im All-tag, Dankeschön-Veranstaltungen zum Tag des Ehrenamtes, Grußworte und Empfänge bei Repräsentanten des Staates oder von Verbänden u.Ä., Aufmerksamkeiten wie Gratulationen zu persönlichen Anlässen, Einladungen zum Essen, kleine Präsente u.Ä. In Holland beispielsweise wird am internationalen Freiwilligentag den Engagierten von großflächigen Bannern aus gedankt. [Quelle, Stand: 12.02.2018]

Geldwerte Anerkennung

Geldwerte Anerkennung kann in Form von kostenloser bzw. ermäßigter Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, von Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Sponsorenleistungen durch lokale und regionale Wirtschaft und Handwerk (z.B. in Form bestimmter Dienstleistungen oder Waren für Engagierte), durch Berücksichtigung bürgerschaftlichen Engagements bei der Vergabe von Kindergartenplätzen, Studien- und Wohnheimplätzen, Berücksichtigung im Rahmen des BAFÖG und Meister-BAFÖG, die Verköstigung/Verpflegung in Verbänden und Vereinen, Hilfe bei der Suche nach einer Wohnung/Unterkunft, Freistellungen, (bezahlter) Sonder- und Bildungsurlaub, Fort- und Weiterbildungsangebote für die Engagierten, Zertifizierung im Engagement erworbener Qualifikationen und ihre Anerkennung in Schule, Ausbildung, Studium und Beruf erfolgen.

Monetäre Anerkennung

Monetäre Anerkennung wiederum kann durch direkte Vergütung wie geringfügige Entgelte, Taschengelder, Aufwandsentschädigungen als Rückerstattung entstandener Kosten (z.B. Fahrtkosten, Porto und Telefonkosten), pauschale Aufwandsentschädigungen, Steuerbefreiung von Aufwandsentschädigungen (z.B. Übungsleiterfreibetrag), Beitragszahlungen zur Haftpflicht- und Unfallversicherung für die Engagierten, finanzielle Förderung eigenständiger Projekte von Engagierten vonstatten gehen.

Die monetäre Anerkennung ist allerdings nicht ohne Vorbehalt zu erwähnen: In der öffentlichen Diskussion werden auch die Risiken und Nebenwirkungen der Monetarisierung beleuchtet. Kritisiert wird beispielsweise, dass damit die Grenzen zwischen einem freiwilligen Engagement und einer Erwerbstätigkeit verwischt und „durch die Hintertür“ ein niedrig entlohnter Bereich der Erwerbsarbeit etabliert wird, im Gepäck diverse arbeits- und sozialrechtliche Fragen (vgl. http://www.ehrenamtsbibliothek.de/literatur/pdf%5F1235%2Epdf). Darüber hinaus wird die Gefahr gesehen, dass private Beziehungen aber auch Rechte und Pflichten als Staatsbürger beschädigt oder herabgesetzt werden, wenn sie zu Waren werden (vgl. http://www.ehrenamtsbibliothek.de/literatur/pdf%5F1235%2Epdf).

 

Weitere Informationen

Geschichten des Gelingens

Zahlreiche Beispiele, wie die Stadt Nürtingen Danke sagt, finden sich hier.

Die Freiwilligenagentur Bremen hat auf zwei Seiten 101 Möglichkeiten Danke zu sagen zusammengestellt.