Ergebnisse überprüfen – Methoden der Evaluierung

Um eine Organisation oder ein Projekt weiterzuentwickeln, bedarf es einer geeigneten Methode um dessen Erfolg oder Misserfolg zu messen und etwaige Schwierigkeiten sichtbar zu machen. Die Evaluierung selbst ist eine Wissenschaft für sich, die oft sehr komplex sein kann. Für viele Fälle gibt es aber auch ganz einfache Methoden.

Die Stiftung Mitarbeit hat auf ihrer Seite www.buergergesellschaft.de einige Evaluationsmethoden zusammengestellt, die im Folgenden kurz vorgestellt werden:

Aufstellungen

Eine sehr einfache und lebhafte Methode der Evaluierung ist die der Aufstellung. Dazu ruft ein/e Moderator/in eine Aussage in den Raum wie beispielsweise „Die Veranstaltung war sehr informativ!“ oder „Der Workshop hat uns wirklich weitergebracht!“. Daraufhin stellen sich die anderen TeilnehmerInnen im Raum entweder dicht an die Person des Moderators, um ihre Zustimmung zu bekunden oder sie stellen sich mit einem selbst gewählten Abstand zu ihm/ihr auf. Hierdurch können unterschiedliche Meinungen visualisiert werden. Jede/r TeilnehmerIn hat sodann die Möglichkeit ihre Aufstellung zu begründen. Damit die Ergebnisse verwendet werden können, sollten die Statements schriftlich festgehalten und anschließend noch einmal besprochen werden.

Zielscheibe

Eine ruhigere Methode zur Evaluierung kann das Bewerten einer bestimmten Fragestellung anhand eines Kreises auf einem großen Bogen Papier sein. Der Kreis ist in verschiedene Segmente eingeteilt, die wiederum unterschiedliche Aspekte einer Veranstaltung bzw. eines Projekts darstellen. Im Inneren des Kreises ist ein Plus abgebildet, welches volle Zustimmung symbolisiert. Das Äußere des Kreises ist mit einem Minus oder einem gleichbedeutendem Symbol gekennzeichnet, um etwaige Unzufriedenheit darzustellen. Jede/r TeilnehmerIn hat für jedes Segment einen Klebepunkt zu vergeben, den er/sie je nach Zustimmungsgrad mehr im Inneren oder mehr im Äußeren des Kreises platzieren kann. Dadurch entsteht ein schnell erfassbares Stimmungsbild. Auf konkrete Kritikpunkte kann auf diese Weise allerdings nur dann eingegangen werden, wenn jeder die Positionierung seiner Klebepunkte begründet. Dies kann mitunter sehr zeitintensiv sein.

SWOT – Stärken-Schwächen-Analyse

Mit Hilfe von zwei verschiedenfarbigen Moderationskarten oder Post-its hat jede/r TeilnehmerIn Gelegenheit seine/ihre Zustimmung oder Kritikpunkte in kurzen Stichpunkten zu dokumentieren. Die Kärtchen werden an eine Wand gehängt, die in Stärken und Schwächen unterteilt ist. Es können zu unterschiedlichen Themen oder Fragestellungen auch mehrere Wände aufgestellt werden. Diese Art der Reflektion eignet sich auch für eine Situationsanalyse zu einem bestimmten Thema, um zu erfassen, was bereits gut läuft und wo es in Zukunft gegebenenfalls noch Optimierungsbedarf gibt.

Fragebögen

Eine etwas aufwändigere Methode stellt die Gestaltung eines Fragebogens dar. Diese Methode erlaubt eine detailgenauere Erfassung von Ergebnissen, ist jedoch auch mit nicht unerheblichem Vor- und Nachbereitungsaufwand verbunden. Welche Fragen sollen gestellt werden? Wie soll der Fragebogen verteilt werden (Papier oder Online)? Wie wird dieser an die Zielgruppe verteilt? Wie werden die Ergebnisse eingesammelt? Und wie werden die Ergebnisse ausgewertet und aufbereitet? Für derlei Aufgaben kann sich die Zusammenarbeit mit Hochschulen eignen.

Bilanz-Konferenz

Um ein Thema oder ein Projekt mit einer größeren Gruppe zu reflektieren, kann sich auch die Organisation einer größeren Veranstaltung lohnen. Eine solche kann auch geeignet sein, wenn seit der Durchführung eines Projekts einige Zeit vergangen ist und man das Thema lebendig halten möchte. Im Folgenden ist der Ablauf einer Bilanz-Konferenz anhand eines Klimaschutzkonzeptes dargestellt:

  1. Rückblick auf den Konzepterstellungsprozess
  2. Überblick über Erfolge und Hindernisse bei der Umsetzung
  3. Interaktion: Kartenabfrage bei den TeilnehmerInnen zu weiteren Projekten und zur Optimierung des Umsetzungsprozesses
  4. Interaktion: Sammlung von Vorschlägen für erste Umsetzungsschritte
  5. Diskussionsrunde

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